KTSV Eupen - Handball in Eupen, Ostbelgien und Raum Aachen

Er konnte es nicht lassen. Nach der Saison ist vor der Saison. Es juckte wieder in den Fingern, doch diesmal um neue Aufgaben und neue Ziele kennenzulernen. Wir freuen uns im gesamten Verein darüber, Damian als neuen T2 im Team mit T1 David L‘Hoest und TW Trainer Patrick Schumacher begrüßen zu dürfen. Er wird den neuen und alten Teamkollegen den nötigen Boost geben, um in der 4. Saison in der Super Handball League eine schlagkräftige Truppe aufzubieten. Seine große Erfahrung, seine Professionalität und seine Persönlichkeit werden uns weiterbringen.

Wir führten folgendes Gespräch mit ihm zu seiner neuen Karriere

Nach der Saison ist vor der Saison. Du hattest deinen Rücktritt vom aktiven Handball im Laufe der letzten Saison bekanntgegeben. Nach vielen erfolgreichen und emotionalen Jahren auf höchstem Niveau, hast du dich von deiner Paradeposition, der Linksaußenposition, verabschiedet. Jetzt steht die neue Saison vor der Türe und dir brennt es erneut unter den Fingernägeln im Handball aktiv zu bleiben, jedoch in anderer Funktion. Bitte erkläre selbst, welchen Weg du ab jetzt bei der KTSV Eupen einschlagen wirst?

„Ich habe mich dazu entschieden, ins Trainerteam einzusteigen. Ich habe das Gefühl, dass ich in Momenten, die es erfordern, immer die richtige Antwort geben kann, einfach aus dem Grund, weil ich dies alles gelernt und selber erlebt habe. Das ist erstmal der Anfang.

Dabei geht es nicht direkt um Trainingsinhalte oder taktische Ausrichtungen. Ich will versuchen die Mannschaft zu unterstützen. Natürlich ist es Neuland für mich.“

Wie ist es zu dieser Entscheidung, die uns alle im Verein mehr als freut, gekommen?

„Ein kompletter Abschied von diesem Sport kam nie in Frage. Die erste Frage war, wie lange benötige ich, um Abstand vom Spielersein zu gewinnen und vor allem die letzte nicht so harmonische Saison zu verarbeiten und abzuhaken. Für mich ist es in jeder Hinsicht ein Neustart.

Mit 2-3 Spielern hatte ich sehr viel Kontakt im Sommer. Sie haben mich schlussendlich auch überzeugt. Ich mache das für sie und für mich, um zu sehen, wie es funktioniert. Die zweite Frage war dann, wo mache ich das?“

Damian Kedziora, immer bestens vorbereitet und 100% fokussiert (Fotos: Bernd Rosskamp)
Was hat dich an der neuen Aufgabe gereizt, welche Ziele verfolgst du und das weitere Trainerteam?

„In der letzten Saison durfte ich als verletzter Spieler auf die Bank und konnte dem Trainerteam und meinen damaligen Mitspieler außerhalb des Parketts mit Ratschlägen helfen. Das gab mir ein gutes Gefühl und hat mir Spaß gemacht. In dieser Zeit holten wir viele Punkte und da dachte ich mir, so ich kann aufhören und Assistenstrainer werden.

Ich persönlich verfolge das Ziel der Mannschaft Werte zu vermitteln und meine Expertise zur Verfügung zu stellen. Am meisten werde ich mich wohl an die Aussenspieler wenden.
Ich konnte als Spieler immer gut mit meinen Mitspielern kommunizieren. Musste mich gleichzeitig aber auch auf meine Leistung konzentrieren. Nun wird es so sein, dass ich selber nicht mehr laufen und werfen muss, sondern mich komplett auf die Spieler einlassen kann. Ich kann nun mitarbeiten, die richtigen sportlichen Rahmenbedingungen schaffen zu können.

Wir als Trainerteam werden uns finden müssen. Die Mannschaft ist komplett neu, der Trainer ist neu. Da wird man sehen, wie sich alles einpendelt.“

Hand aufs Herz, Damian Kedziora ohne Handball, das geht nicht. Deine Fachkenntnisse und deine wertvolle Erfahrung aus mehr als 20 Jahren auf Topniveau ist doch sicherlich bei keinem Verein spurlos vorbeigegangen. Jeder Verein wird wohl die „Angel“ nach dir ausgeworfen haben, wie war die Zeit nach dem letzten Spieltag für dich, wie hast du sie empfunden und genießen können?

„Nach dem letzten Spieltag war es für mich nicht einfach. Ich wusste, dass das „Handballspielen“ erstmal vorbei ist. Wenn du weißt, du läufst nicht mehr samstags abends ein, das tut anfangs weh. Jedoch war ich auch froh, dass es vorbei war, weil es doch irgendwo eine nicht so normale und schöne Saison war.

Ich wollte immer nur spielen und Spaß haben. Ich glaube, ich habe das Spiel richtig genossen. Und dieser Genuss war dann weg. Ich konnte mich aber lange Zeit darauf vorbereiten.

Deswegen war der Abschied vom Parkett nach dem letzten Spiel OK.
Während der letzten Saison, als sie noch lief, entstanden Gespräche mit zwei anderen Vereinen. Ich habe mir alles angehört, aber war schlussendlich zu müde um eine Entscheidung zu treffen. Nun kam in der Pause noch ein Kontakt hinzu.

Ich war aber froh einfach nichts mit dem Handball zu tun zu haben, aber so geht es einem immer nach einer langen Saison. Ich konnte die Ferien richtig genießen und musste mich nicht auf die nächste Saison vorbereiten. Das tat richtig gut. Dann fingen irgendwann die Überlegungen an. Ich habe sehr sehr viele Gespräche geführt und dann festgestellt, ohne Handball geht es nicht.“

Wie war die Reaktion im Team mit dir als ehemaligen Kapitän und Ausnahmespieler, jetzt den neuen T2 zu sehen?

„Sie haben alle laut im Kreis geklatscht“ 😁

Wir wünschen dir alles Gute für deine neuen Aufgaben, sowie ein gutes Händchen in all deinen Entscheidungen.