KTSV Eupen - Handball in Eupen und Ostbelgien

Eupen kam nie zu 100% ins Spiel, lag immer hinten dran und musste die bittere Pille einer Heimiederlage im letzten Spiel des Jahres 2023 hinnehmen.

Von Spielbeginn fand die Sieben um Kapitän Damian Kedziora mit dem Gegner von Aalsmeer einen starken Kontrahenten vor. und so gingen die Gegner auch direkt mit 0-2 in Führung ehe Eupen durch die Brüder Damian und Bartosz Kedziora wieder auf 2-3 herankamen. In einer fast ausverkauften Halle sahen die zahlreichen Zuschauer eine sehr zaghafte Eupener Abwehr, die oftmals einen Schritt zu langsam agierte oder wo die Absprachen mit dem Nebenspieler schlecht liefen. Ebenso vergaben wir nicht nur anfangs des Spiels, sondern über die gesamte Spielzeit zu viele Chancen.

Zwar sahen wir einige gute Einzelaktionen, die aber nicht ausreichend sind will man einen Final Four Kandidaten der BENE-League in Bedrängnis bringen.

Eupen war oft einen Schritt zu langsam

Aalsmeer spielte konstant schnell und sehr variabel, die nach 10 Minuten in einer 6-10 Führung sichtbar wurde. Bereits in der 1. Halbzeit wurde auf Eupener Seite viel gewechselt, da wir auf einigen Positionen zu wenig Druck ausübten und zu passiv waren. David Denert kam für Jérôme Majean und wirbelte mit Bartosz Kedizora im Rückraum, was wieder an Aalsmeer heranbrachte und bis zum 10-10 in der 12. Minute Hoffnung gab, dass der Knoten geplatzt wäre. Luka Lanchava und Thomas Mormont wecheslten sich am Kreis ab, wobei Kim Schroeder für den glücklosen Noah Batholemy ins Spiel kam. Aalsmeer kam zu oft zu einfach in gute Torchancen, weil unsere Abstimmung nicht funktionierte. Bis zur Halbzeit stand ein 19-22 auf der Anzeigetafel. Es war noch alles drin, doch musste eine Wende ins Spiel kommen, um das Ruder noch rumzureißen.

Der Start in die 2. Halbzeit wurde verschlafen

In der 2. Halbzeit zeichnete sich ein schlimmes Szenario ab, denn wir waren weiterhin nicht genügend präsent und gaben Tor um Tor nach. Aalsmeer setzte sich binnen 5 Minuten mit 7 Toren ab (19-26). Wir agierten in der Abwehr weiterhin zu harmlos, und hatten vorne zu wenig Ideen. Symptomatisch für die fehlende Präsenz und Konzentration waren insgesamt 3 Gegenangriffe, die gar nicht erst beim Mitspieler landeten. Die Holländer aus der Gegend von Amsterdam sind bekannt für ihren druckvollen schnellen Handball der 1. Angriffswelle, den sie konstant 60 Minuten praktizieren. Ist man da nicht drauf eingestellt, wird es schwer.

Beim Stande von 22-31 schien „die Messe gelesen“ zu sein. Eupen sah seine Felle schwimmen. Doch da hat der Gegner „die Rechnung ohne das Eupener Publikum“ gemacht. Es war der Startschuss für eine sehr spannende Aufholjagd. Angefeuert von einer lautstarken Halle kamen Bartosz und Co. Tor um Tor ran. Sie hatten ihren Kampfgeist nicht verloren und warfen alles in die Waagschale, um die vermeintliche Niederlage abwuwenden.

Spannung pur bis zum Abpfiff

Sollten die verbleibenden 17 Minuten ausreichen? Gesagt getan. Es wurde mit offenem Visier gespielt, alles oder nichts. Mit David Denert, Geoffrey Lahonda und Luka Lanchava kamen wir zu tollen Toren, die uns 29-33 näher rücken ließen. Damian Kedziora sowie Geoffrey Lahonda kamen mit schönen Hebern von Außen zum Erfolg, genauso wie David Denert mit einem sehenswürdigen Dreher. Max Schunck konnte sich auszeichnen, als er einige Wurfversuche kurz hintereinander abwehren konnte. Die Halle tobte, die Pfiffe der Zuschauer hallten durch die Halle, die Stimmung kochte. Wir kamen bis auf 31-33 an Aalsmeer heran. Beim nächsten Gegentor entschied Trainer Jean-Luc Grandjean den Torhüter gegen einen 7. Feldspieler zu ersetzen, die letzte mögliche Chance musste genutzt werden. Bei 33-35 und noch 2 Spielminuten kassierte Thomas Mormont eine weitere Zeitstrafe und in Unterzahl machte Aalsmeer das entscheidende 33-36 zum Endstand.

Fazit: Wir waren da, aber nicht präsent genug. Wir haben 10 Minuten in der ersten Halbzeit und 15 Minute in der zweiten Halbzeit zu lasch und zu langsam gespielt, was uns den einen oder anderen Punkt gekostet hat. Aalsmeer hat verdient gewonnen, denn sie haben 60 Minuten das Spiel bestimmt, dazu besser ihre Chancen genutzt. Vielleicht war das Mittwochspiel ein wenig zu viel in den Beinen der Eupener Spieler, um die notwendige Konstanz abzurufen. Wir haben Kampfgeist und Moral gezeigt, am Ende reichte die Zeit nicht die Sensation noch herbeiführen zu können. (GKO)

Für Eupen spielten und trafen: Brian Dormann, Max Schunck, Damian Kedziora (4), Bartosz Kedziora (7), Stijn Joosten, Luka Lanchava (2), Noah Bartholemy, Kian Wudtke, Mikka Förster, Denis Vlijm, Arthur Kubacki, Thomas Mormont (3), Kim Schroeder, Jérôme Majean (4), Geoffrey Lahonda (6), David Denert (7)