KTSV Eupen - Handball in Eupen und Ostbelgien

Das 5. Play-Off Spiel führte den Titelaspiranten und aktuellen belgischen Pokalsieger und Meister aus Sint-Truiden an den Stockbergerweg. Es sollte der erste extrem wichtige Showdown der Saison werden.

Nehmen wir es vorweg, der Weg war schwierig, die Damen waren zu nervös und unkoordiniert, um dem Gegner Paroli bieten zu können und verloren 25-29. Schade um den verpassten Heimsieg, denn es hätte nochmals viel Spannung um den Ausgang der Meisterschaft gegeben. Angesichts 3 Punkte Rückstand und nur mehr 5 Play-Off Spielen, ist es verwegen zu sagen, dass wir oder ein anderes Team der 1. Division Sint-Truiden noch aus der Bahn werfen können. Sie sind einfach zu gut auf allen Positionen besetzt, haben viele Automatismen, leisten sich kaum Fehler und sind über 60 Minuten konstant auf den Gegner und seine Spielweise fokussiert.

Unsere KTSV Damen legten einen klassischen Fehlstart hin, lagen nach 2 Minuten bereits mit 0-3 hinten. Was war los, sollte sich der Zuschauer die Frage stellen? Man war doch gewillt dem Gegner in eigener Halle die Grenzen aufzuzeigen. Fehlanzeige. Nervosität, technische Fehler, ungenaue Anspiele, wenige Ideen im Aufbauspiel, dazu noch Halbchancen, die man versuchte auf Biegen und Brechen in Tore umzuwandeln. In Abschnitt eins lief wenig zusammen. Einzig Nolwen Dattolico biss sich vehement in allen Zweikämpfen fest und suchte den Weg zum Tor. Oftmals erfolgreich. Lauranne Beckers hatte gestern auf der Mittelposition einen schweren Stand gegen eine sehr aggressive und offensive Abwehr. Durch die hohe Deckung auf Céline Clermont und zu wenig Laufbewegung ohne Ball der anderen Mitspielerinnen, fand sie nicht immer zum idealen Anspiel und es ergaben sich zu viele technische Fehler im Tram. Diese nutzte Sint-Truiden aus und kam in der 22. Minute bereits vorentscheidend auf 7-13 erhöhen. Eupen fand kein Mittel.

Das zeigte sich unter anderem in Überzahl für Eupen, wo der Gegner fast ungehindert durch eine kleine Körpertäuschung Tore schießen konnte. Glücklicherweise hatte Kaye Kriescher ihr Zielwasser getrunken und setzte alle Strafwürfe sicher um. An der Torschützenliste lässt sich ebenfalls leicht erkennen, dass der Weg über den Kreis oder über den Außen kaum zustande kam. Wir machten es dem Gegner zu leicht, sich fast ausschließlich auf den sich abrackernden Rückraum zu kümmern.

Halbzeitstand 11-17

Es musste ein Ruck geben in der Halbzeitpause, um die vermeintliche Niederlage noch abzuwenden. In der 2. Halbzeit zeigte Eupen eine kämpferische Haltung und Körpersprache. 6 Tore gegen Sint-Truiden, die sehr selbstsicher auftraten, ist eine große Herausforderung, doch mit Hilfe des lautstarken Eupener Publikums sollte das machbar sein.

Beim Gegner schlichen sich nun auch einige Fehler ein, dazu konnten Elisabeth Pohen und Geertrui Vautmans einige Würfe parieren. Es wurde beherzt gekämpft, Tor um Tor kamen die Damen heran. Trainer Philipp Reinertz rotierte mit der kompletten Bank bot mit Janina Willems, Juliette Maes, Katerina Matzaris, Ilona Le Brigand und Jenna Stadler alles auf, was im Kader ist. Es sollte sich bis zur 21. Minute hinziehen, ehe wir durch ein tolles und schnelles 4-1 am Gegner dran waren (22-23). Trotz einer anfeuernden Kulisse, war Sint-Truiden abgebrüht genug, um dieses kurze Hoch wieder in einen komfortablen 4 Torevorsprung auszubauen. Bis zum Ende des Spiels blieb das Geschehen dann doch ausgeglichen und ein verdienter Auswärtssieg des Landesmeister von 25-29 stand fest.

Gestern war in der aktuellen Verfassung des Teams nicht mehr möglich gewesen. Mit mehr Disziplin und mehr Mannschaftsspiel, dazu noch eine kompaktere und aggressivere Abwehr hätten ausgereicht, um den Sieg mitbestimmen zu können. Es hat nicht sollen sein. Schade um die verpasste Chance im Titelrennen.

Es spielten und trafen für Eupen: Geertrui Vautmans, Elisabeth Pohen, Kaye Kriescher (8), Jenna Stadler, Giulia Addis (1), Nolwen Dattolico (6), Céline Clermont (6), Pauline Pötgen, Katerina Matzaris (1), Janina Willems, Juliette Maes (1), Lauranne Beckers (2), Louise Rouselle, Jodie Nüchtern, Laura Michel, Ilona Le Brigand