KTSV Eupen - Handball in Eupen und Ostbelgien

Mit einigen Verletzungssorgen muss sich der Damentrainer Philipp Reinertz aktuell herumschlagen. Mit Lynn Buerschaper, Lauranne Beckers, Laura Michel, Juliette Maes und Sarah Kormann fallen direkt 5 Spielerinnen verletzungs- oder krankheitsbedingt aus.

Nach der bitteren Niederlage der letzten Woche stand im Heimspiel gegen den DHC Overpelt Wiedergutmachung an, um die Moral wieder zu stärken. Man darf hier nicht aus den Augen verlieren, dass unsere Damen ein heftiges und anstrengendes Programm seit Wochen absolvieren. Da kann der Körper, die Fitness, aber auch die nötige Konzentration mal fehlen. Wir haben die Tabellenführung an Sint-Truiden abgegeben, doch bedeutet das nichts, da die Meisterschaft erst ab den Play-Off Spielen entscheidend werden wird. Fehltritte und kleine Ausrutscher sind jetzt kein Beinbruch. Aus ihnen kann man ebenfalls seine Lehren ziehen, wie es Philipp letzte Woche klar sagte, „wir müssen an unserem Abwehrverhalten arbeiten, um weniger Tore zu kassieren“, lautete seine damalige Devise.

Jetzt musste die 2. Garde Verantwortung übernehmen

Wenn die etatmäßigen Spielerinnen fehlen, muss halt die 2. Garde ran, auch wenn man gerade in diesem Team über einen sehr ausgeglichenen und breiten Kader verfügt. Nolwen nahm den Platz im rechten Rückraum für Lynn ein und Katerina begann im Mittelaufbau für Lauranne. Genau sie begann auch den Torreigen und steuerte in den Anfangsminuten 3 Tore bei (6-3 bereits nach 7 Minuten). Jodie konnte das eine oder andere Mal perfekt auf Linksaußen freigespielt werden, wo sie die Torchance erfolgreich nutzen konnte.

Overpelt konnte auf Abstand gehalten werden, In der ersten 30 Minuten waren es bis zu 6 Tore Vorsprung (14-8). Leider schlich sich immer wieder der Fehlerteufel in unser Spiel ein, ganz zum Frust vom Eupener Trainer. Im weiteren Verlauf der 1. Halbzeit wurde Chelsea und Jenna eingewechselt, um mehr Abwechslung ins Spiel zu bekommen. Céline ließ sich in der Abwehr oftmals stark nach vorne locken und schnappte einige Male dem Angriff von Overpelt den Ball weg, um im Alleingang ins gegnerische Tor einzunetzen.

Wir lassen zu leicht Tore zu

Der Tatsache, schnelle und häufige Tore zu schießen, ist nichts entgegenzusetzen, doch lassen wir auch zu viele und zu leichtsinnige Gegentore zu. Unsere Abwehr sah zeitweise schwach aus. Einfache Körpertäuschungen genügten, um frei zum Torwurf zu kommen. Am Ende der 1.Halbzeit kam erneut etwas Hektik auf, ein munteres Hin und Her, in dem wir uns mit einem verdienten 21-16 in die Halbzeitpause verabschiedeten.

Wir hatten das Spiel unter Kontrolle, ließen beim Gegner aber zu viel Hoffnung aufkeimen, etwas Zählbares aus Eupen entführen zu können.

Kaye im Eins gegen Eins zum 22-17 schien der Moment zu sein, wo wir uns definitiv absetzen wollten. Leider Fehlanzeige, unsere zu lasche Abwehr ließ Overpelt einfache Tore über die Mitte erzielen (23-20). In den Folgeminuten waren wir die spielbestimmende Sieben auf dem Platz. Ein lupenreines 6-0 schraubte die Anzeigetafel auf ein vorentscheidendes 29-20 hoch. Karen Schultze aus der 2. Mannschaft, die in den Kader nachgerückt ist, kam in der Abwehr mit Louise zum Einsatz. Ebenso bekam die junge Nachwuchsspielerin Janina Willems wichtige Spielzeit auf Rechtsaußen.

Der komplette Kader kam zum Einsatz

Die beiden Schiedsrichter fuhren eine seltsame Linie in ihrem Spiel. Mit 14 Zeitstrafen (7 für jedes Team) kam es uns unverhältismäßig viel vor, in einem Spiel das die dazugehörige Härte nicht aufzeigte.

Philippe Reinertz ließ seine Mannschaft fleißig rotieren. Zum einen war der Knoten geplatzt und das Spiel war unter Kontrolle, und zum anderen waren es wichtige Einsatzzeiten für die junge nachrückende Garde. Beim Stande von 33-23 in der 41. Minute glaubte keiner mehr daran, dass Overpelt den Sieg noch in Gefahr bringen konnte. Was in dem Moment für den Eupener Trainer wichtig war, ist die Art und Weise, wie wir auftreten, wie wir spielen, wie die Körpersprache ist, wie wir Chancen herausspielen und sie nutzen. Er war zeitweise nicht zufrieden, musste binnen weniger Minuten 2 Auszeiten nehmen, um die Marschroute neu vorzugeben. Mit Erfolg, denn Nolwen, Ilona und Kaye legten los und zeigten eine passende Antwort (37-27).

Bis zum Abpfiff traf Eupen noch 4x und Overpelt 2x, Endstand 41-29. Ein in allen Belangen verdienter Sieg. Mit einem dezimierten Kader kam die richtige Antwort auf die Auswärtsniederlage der vorherigen Woche. Somit bleiben wir auf Tuchfühlung mit Sint-Truiden, die weiterhin an der Tabellenspitze stehen. (GKO)

Für Eupen spielten und trafen: Geertrui Vautmans, Elisabeth Pohen, Kaye Kriescher (10), Jenna Stadler, Giulia Addis, Céline Clermont (6), Katerina Matzaris (5), Janina Willems, Karen Schultze, Chelsea Buttau (1), Nolwen Dattolico (10), Laura Michel, Louise Rouselle, Jodie Nüchtern (4), Ilona Le Brigand (5)