KTSV Eupen - Handball in Eupen, Ostbelgien und Raum Aachen

Das erste Heimspiel in der Coinmerce Super Handball League brachte keinen geringeren Gegner an den Stockbergerweg in die E-Technik Arena als den Vizelandesmeister von Sporting Pelt. Ein Aufeinandertreffen von David gegen Goliath.

Pünktlich um 20.15 Uhr wurde das erste Heimspiel der KTSV Eupen Herren gegen Sporting Pelt angepfiffen. Bis auf den noch verletzten Youngster Colin Herné, waren alle Spieler an Bord, fit und bis in die Haarspitzen motiviert. Erstmals konnten sich der neue Kader der Saison 2025-2026 dem Publikum präsentieren und zeigen, was sie in der Kürze bereits als Mannschaft erarbeitet hatten. Ebenso sah man am Spielfeldrand das neue Trainerteam um T1 David L’Hoest, T2 Damian Kedziora und T3 Patrick Schumacher.

Startelf ist Thomas, Martin, Jérôme, Geoffrey, Hugo, Simon und Youri

Ein erstes Abtasten und Eupen vergibt seine erste Chance. Pelt hingegen trifft zum 0-1. Jérôme gleicht im Gegenzug aus. Von Beginn an gehen beide Teams hochkonzentriert zu Werke, schenken sich keinen Zentimeter. So hatten wir das Spiel erwartet, keine Geschenke auf beiden Seiten. Eupen packte anfangs beherzt in der Abwehr zu, um sich das eine oder andere Mal den Ball zu erobern. Alles vergebens, wenn wir in den ersten 8 Minuten schon mehrere Chancen nicht nutzten (2-3). Simon hingegen setzte das 3-3 eiskalt aus dem Rückraum rein. Das Eupener Publikum wurde jetzt wach und machte sich erstmals bemerkbar von der  Tribüne. Es ging weiter munter hin und her, Pelt legte zum 3-5 vor. Mit Nicolai kam der erste Wechsel im linken Rückraum. Der unterdessen 7. Fehlwurf von Eupen beantwortete Pelt mit dem 3-6, ehe Nicolai das 4-6 erzielte.

Siebenmeter Nummer 1 für Pelt konnte von Youri leider nicht pariert werden.

Wir erarbeiteten uns weiter gute Chance, scheiterten aber mehr als einmal am gegnerischen Torhüter Siraut (4-8) oder am Pfosten. Eine erste Eupener Unterzahl und die Hereinnahme eines weiteren Feldspielers wurde mit 2 Gegentoren zum 5-11 abgestraft. Auch Pelt ging zu hart in der Abwehr vor und versetzte sich in eine Unterzahl, was Eupen nicht ausnutzen konnte, sondern noch ein Tor kassieren musste (5-12).

Bis auf Youri und Hugo wurde das gesamte Team durchgewechselt. Jetzt offenbarte die Eupener Abwehr auch noch viel zu große Räume, die Pelt dankend annahm. In der 23. Minute war die erste Auszeit in Eupen fällig, um das Ruder noch rumzureißen und mit mehr Effektivität zu agieren. Lou setzte den darauf folgenden Siebenmeter sicher rein (6-13). Eupen war zu Ende der 1. Halbzeit ein wenig kopflos, trotzdem verkürzten Julian und Jérôme auf 8-13 und Youri parierte den Gegenstoß. Kevin Siraut im Pelter Tor wuchs heute über sich hinaus. Eupen konnte den schnellen und aggressiven Angriffsbewegungen von Pelt nicht immer gegenhalten und machte Lücken auf, die zu einfachen Toren führte. Die Halbzeitpause wurde mit 5 Toren Rückstand begonnen.

Halbzeitstand 9-14

Fotos: Bernd Rosskamp 
(der Bericht geht unter der Galerie weiter)

Was hatte das Trainerteam als Taktik für die Halbzeitpause parat?

Hugo gab sofort nach Anpfiff die Antwort mit dem 10-14. Wir schlossen nahtlos an unsere Fehlerquote der ersten Halbzeit an und vergaben beste Chancen aus dem Rückraum. Das war zu leichtfertig und nicht reif für die SHL. Hugo und Geoffrey hingegen machten es von Außen besser, ehe es Jérôme ihnen nachmachte (13-19). Es sah wirklich zeitweise wie David gegen Goliath aus. Eupen gab sich nicht auf und kämpfte dagegen an, hielt die 5 Tore der Halbzeitpause fest. Wenn man dachte Pelt würde einen Fehler begehen, kam in letzter Sekunde ein knallharter Wurf als Reaktion, meistens erfolgreich.

Wir bäumten uns auf, wir wollten hier nicht die Arme hängen lassen, was Hugo mit einem mustergültigen Gegenstoß beantwortete. Wir kamen zwischenzeitlich auf 18-21 ran (44.). Wir waren wieder da, Simon und Sid in perfekt vorgetragenen Gegenangriffen. Darüberhinaus hielt Max eiskalt einen Siebenmeter, was das 20-22 von Lou im darauffolgenden Angriff bedeutete. Das Spiel schien wieder offen zu sein – das Momentum war auf unserer Seite, Kampfgeist und eiserner Wille waren erneut präsent, sowie die Treffsicherheit. Einige hektische Momente im Eupener Spiel ermöglichte Pelt erneut 3 Tore in Folge zum 20-25 zu erzielen, Zeit für eine weitere Auszeit. Bei noch 10 Spielminuten war noch alles drin.

Das 20-26 und eine Zeitstrafe gegen Eupen setzte einen herben Dämpfer auf unsere Aufholjagd, dazu traf Pelt aufs leere Tor. Verschiedene Einzelaktionen brachten keinen Erfolg zustande (20-28 54.). Uns lief nun unaufhörlich die Zeit davon. In der Hektik der letzten Spielminuten kam Youngster Luca Beyer zu einem weiteren Kurzeinsatz auf Linksaußen. Max konnte sich mit einer weiteren Parade auszeichnen, was aber beim Stande von 22-29 keine Auswirkungen mehr hatte. Jetzt war nur mehr Resultatskosmetik angesagt. Das 23-30 besiegelte am Ende den nie gefährdeten Auswärtssieg des Titelaspiranten aus Pelt. 

Heute hat ein aggressiveres und treffsicheres Pelt mit einem überragenden Torhüter den Sieg geholt. Eupen muss ganz klar an seine Chancenauswertung arbeiten, in der Super Handball League werden solche Fehler konsequent bestraft. Gut zu sehen, dass alle im Team zum Einsatz kamen, was sich in den kommenden Wochen auszahlen wird, wenn wir über 60 Minuten rotieren können.

Endstand 23-30

Es spielten und trafen für die KTSV Eupen: Youri Denert, Max Schunck, Thomas Mormont (1), Hugo Rodado (3), Jérôme Majean (6), Martin Massat (1), Simon Bock (3), Nicolai Zidorn (1), Lou Peters (3), Julian Kirschbaum (2), Geoffrey Lahonda (1), Sid Hartel (2), Luka Lanchava, Luca Beyer, Mikka Förster